Bauch weg durch lokale Fettverbrennung
Bauch weg durch lokale Fettverbrennung mit gezielten Muskelaufbau – ist das möglich? Bekommt man den Bauch weg allein dadurch, dass man sich in der Bauchregion Muskeln antrainiert? Mit der Fähigkeit der Muskeln, Fett zu verbrennen, müsste sich doch die Fettschicht darüber gezielt reduzieren lassen.
Viele glauben daran. Getrieben vom Wunsch, endlich gezielt abzunehmen, beginnt alljährlich im Januar der Run auf die Fitnessstudios. Das Credo lautet Spot Reduction, die lokale Fettverbrennung.
Bauch-Beine-Po Training
In speziellen „Bauch-Beine-Po“ Kursen sollen im Bereich der Problemzonen beanspruchte Muskelpartien exakt die Fettzellen darüber zum schmelzen bringen. Einen flachen Bauch oder eine schlanke Taille könne man beispielsweise mit Übungen wie Sit-ups erreichen. Gleichermaßen würden eigens angewandte Workouts zu schlankeren Beinen und weniger Cellulite verhelfen.
Bauch, Hüftspeck und Cellulite einfach wegtainieren
Schließlich suggeriert schon die Namensgebung Bauch-weg-Training, dass man damit genau am Bauch abnehmen könne. Es scheint sich um ein punktgenaues Wegtrainieren der Bauchfettes zu handeln. Das steigert die Motivation von vielen Abnehmwilligen.
Genau solche Probleme sind häufig Gegenstand der Beratung zur Fettbehandlung bei MedForming:
„Bauch trotz intensivem Bauchtraining“
„Cellulite geht mit Sport nicht weg.“
„Gegen Hüftspeck hilft kein Training.“
Wäre es möglich, dass die punktuelle Fettreduktion doch nur ein Wunschtraum ist?
Aber Muskeln verbrennen doch Fett…
Richtig, Muskeln sind gute Fettkiller. Das bewirken die Mitochondrien, die in den Muskelzellen sitzen. Sie funktionieren wie Brennöfen, indem sie laufend Fett und Kohlenhydrate für den Körper in Energie verwandeln.
Man kann sagen: Je mehr Muskeln, desto mehr Mitochondrien, ergo mehr Fettverbrennung. Deshalb ist das Muskeltraining ganz sicher sehr empfehlenswert.
Fettpolster trotz Fettreduktion
Nehmen wir an, Sie haben durch Ihr Training Muskeln aufgebaut und dadurch mehr Körperfett verbrannt. Mittels Bio-Impedanz-Analyse lässt sich die erreichte Fettreduktion sehr schön nachweisen. Und trotzdem, kann es sehr wahrscheinlich sein, dass die lokale Überproportion an der Problemstelle immer noch sichtbar ist. Warum ist das so?
Das muss nicht verwundern. Fettverbrennung ist ein Prozess, der sich gleichmäßig im gesamten Fettgewebe des Körpers vollzieht. Demzufolge reduziert die trainierte Problemzone auch nicht mehr Fett, als die übrigen Areale. Bis diese Fettpolster schwinden, müssten Sie schon ziemlich abmagern. Es handelt sich somit um keine lokal gesteuerte Fettreduktion, sondern um ein Abnehmen des Körpers insgesamt.
Studien zur lokalen Fettreduktion
Könnte der Muskel das unmittelbar darüber liegende Fett beseitigen, wäre das bei einem Tennisspieler gut nachweisbar. So müsste sich in seinem trainierten Spielarm vergleichsweise weniger Subkutanfett befinden, als in seinem anderen weniger belasteten Arm.
Man hat das in einer Studie an der University of California 1971 getestet und dabei festgestellt, dass es eben keinen Unterschied zwischen den beiden Armen eines Tennisspielers gibt. Eine weitere Studie der University of Connecticut aus 2007 konnte dieses Ergebnis ebenfalls bestätigen.
Achtung vor dem dicken Ende
Der Zuwachs an Muskelvolumen führt zur verbesserten Hautstraffung. Immerhin lässt sich damit die Orangenhaut im Bereich der Oberschenkel reduzieren. Auch der Bauch profitiert durch mehr Festigkeit.
Dennoch gilt es zu bedenken: Das vergrößerte Muskelvolumen drückt gleichzeitig die Fettschicht darüber nach außen. So führt der gewachsene Muskel sogar optisch zu einer Anhebung des Fettpolsters. Möglicherweise sind die Beine dann nicht schlanker geworden, sondern das Gegenteil ist eingetreten. noch dicker die Figur damit am Ende unproportionaler als vorher.
Studien:
University of California 1971: Thickness of Subcutaneous Fat and Activity of Underlying Muscles
https://doi.org/10.7326/0003-4819-74-3-408
University of Connecticut aus 2007: Subcutaneous Fat Alterations Resulting From an Upper Body Resistance Training Program